Lichtplanung fürs Badezimmer

Schattenfreies Licht zum Rasieren und Schminken, helles Licht zum Duschen oder entspannendes Licht, um ein Bad zu nehmen: Mit einer durchdachten Lichtplanung im Badezimmer ist man auf jede Alltagssituation bestens vorbereitet. Doch ein modernes Bad geht weit über den funktionalen Aspekt hinaus – es ist nicht nur ein Nutzraum, sondern eine persönliche Wellnesszone.

Warum ist Lichtplanung im Bad so wichtig? Das Bad stellt besondere Anforderungen an die Beleuchtung: Feuchtigkeit, wechselnde Tageszeiten und vielseitige Nutzung. Ohne gezielte Lichtplanung entsteht schnell ein unpraktischer oder ungemütlicher Raum. Die richtige Balance aus Funktion, Sicherheit und Design unterstützt uns dabei, morgens erfrischt in den Tag zu starten und abends den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Grundlagen & Planung

für das Lichtkonzept Badezimmer

Eine gute Planung beginnt schon frühzeitig in der Bau- oder Renovierungsphase. Legen Sie rechtzeitig fest, wo Stromauslässe, Lichtschalter und Steckdosen sinnvoll positioniert werden. Es hilft, sich dabei bewusst zu machen, dass hinsichtlich der zugelassenen Beleuchtung das Badezimmer in verschiedene Schutzbereiche eingeteilt wird:

IP Schutzplan

Man darf nicht jede Leuchte im Bad anbringen. Das Badezimmer ist ein Feuchtraum. Deshalb gibt es auch im privaten Bereich klare Anforderungen an die verwendeten Leuchten. Das Bad wird hierzu in die Schutzbereiche 0 bis 3 eingeteilt, welche für die Lichtplanung wichtig sind. Sie legen fest, welche Leuchten und Schutzarten in den Bereichen erlaubt sind.

  • Schutzbereich 0: In Dusch- und Badewanne dürfen nur Leuchten mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt und mit mindestens Schutzart IPX7 verwendet werden.
  • Schutzbereich 1: Innerhalb der senkrechten Begrenzung bis 2,25 m von Wanne oder Dusche sind nur Leuchten mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt erlaubt, die strahlwassergeschützt sind, d. h. mindestens IPX5.
  • Schutzbereich 2: 60 cm angrenzend an den Schutzbereich 1 dürfen nur Leuchten mit IPX4 oder höher verwendet werden.

Ausserdem dürfen:

  • Transformatoren nicht in den Schutzbereichen 0 und 1 eingesetzt werden.
  • Steckdosen und Schalter nicht in den Schutzbereichen 0, 1 und 2 platziert werden.

Bei Fragen hilft Ihnen sehr gerne unser Kundenservice.

Die drei Lichtarten im Badezimmer

Grund-, Zonen- und Stimmungsbeleuchtung

Bei der Lichtplanung im Badezimmer sollten Sie eine ausgewogene Mischung aus den drei Lichtarten Grundbeleuchtung, Zonenbeleuchtung und Stimmungslicht herstellen. Nur so erschafft die Beleuchtung im Bad Wohlfühlatmosphäre, Sicherheit und ästhetische Balance. Lernen Sie die drei Arten von Licht im Badezimmer kennen:

Grundbeleuchtung im Bad

Die Grundbeleuchtung im Badezimmer wird meist durch Einbauspots oder Deckenleuchten hergestellt und sorgt für eine gleichmässige Ausleuchtung des Raums. Für die meisten Tätigkeiten wie duschen, baden, aber auch die einfache Orientierung im Raum ist dieses Licht unbedingt erforderlich. Für die Grundbeleuchtung im Bad benötigen Sie ca. 150 Lumen/m².

Zonenbeleuchtung im Bad

Eine bereichsspezifische Beleuchtung kommt im Bad vor allem am Spiegel zum Einsatz. Hierfür gibt es spezielle Spiegelleuchten sowie alternativ Wandleuchten oder Möbelleuchten. Da die Zonenbeleuchtung oftmals 400-800 Lumen hell leuchtet, besitzen die entsprechenden Leuchten Diffusoren, die das Licht auch in Gesichtsnähe weich und blendfrei erscheinen lassen.

Stimmungslicht im Badezimmer

Die moderne Badezimmerbeleuchtung nutzt indirektes und dekoratives Licht für ein Badambiente zum Wohlfühlen. Indirekte Beleuchtung im Bad setzen Sie durch LED-Streifen mit entsprechender IP-Schutzart hinter Spiegeln, in Nischen oder unter Möbeln um. Je nach LED-Streifen leuchtet das Licht einfarbig, in verschiedenen Weisstönen oder sogar in allen erdenklichen Farben.

Lichtqualität & Wirkung

Zur Auswahl der besten Badezimmerlampen

Die Auswahl von Leuchten und Leuchtmitteln im Badezimmer sollte immer die Farbtemperatur der Lichtquelle mit einbeziehen. Die Farbtemperatur beschreibt die Wirkung, welche das weisse Licht erzeugt. Ausserdem ist der CRI-Wert der Lichtquelle zu berücksichtigen: Der CRI/Farbwiedergabeindex beschreibt die natürliche Erscheinung von Farben in der jeweiligen Lichtquelle. Im Badezimmer ist der CRI-Wert besonders beim Spiegellicht wichtig, um zum Beispiel das Makeup unter Lichtbedingungen aufzutragen, welche dem natürlichen Tageslicht entsprechen. Ab einem CRI>=90 spricht man von einer sehr guten Farbwiedergabe.

Warmweisse Lichtfarbe (<3.300 Kelvin)

Warmweiss ist ein entspannendes Licht für das Badezimmer. Es wird leicht rotgelblich emfpunden, was Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Wird es abends eingesetzt, kann das Licht zudem die Qualität der Schlafphase fördern. Am Morgen dagegen kann tageslichtweisses Licht hilfreicher sein, um energiegeladen in den Tag zu starten. Tageslichtweiss sollte dagegen am Abend nicht eingesetzt werden, da sonst der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört werden kann.

Universalweisse Lichtfarbe (3.300 bis 5.300 Kelvin)

Die beste Lichtfarbe für den Spiegel ist universalweisses Licht mit etwa 4.000 Kelvin, da es neutral wirkt und gute Sichtbedingungen zum Auftragen von Makeup oder für die Rasur ermöglicht. Idealerweise kann das Licht bequem auf Warmweiss umgestellt werden, wenn etwas mehr Behaglichkeit erwünscht ist. Leuchten mit CCT-Funktion ermöglichen dies in der Regel mithilfe eines integrierten Touch-Dimmers oder Schalters am Gestell der Leuchte.

Tageslichtweisses Licht (>5.300 Kelvin)

Die Annahme, tageslichtweisses Licht wäre besonders hell oder „natürlich“, trifft nicht zu. Insbesondere im Bad wird es in der Regel als grell und ungemütlich empfunden. Eine Ausnahme bietet smarte Badbeleuchtung, die morgens auf tageslichtweisses Licht umschaltet, um den Körper in seinem Biorhythmus zu unterstützen und für den Tag zu aktivieren.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Bad-Lichtplanung? Zu den häufigsten Fehlern bei der Lichtplanung Badezimmer gehört es, nur eine Deckenleuchte einzuplanen und keine ausgewogene Mischung aus den drei Lichtarten herzustellen. Ausserdem zählt zu den häufigen Fehlern, keine Spiegelbeleuchtung für das Rasieren, Schminken und die tägliche Pflege einzuplanen. Häufig werden ausserdem die falschen Lichtfarben eingesetzt, was das Bad schnell ungemütlich werden lässt. Auf keinen Fall darf man Leuchten mit einem unzureichenden Schutz gegen Feuchtigkeit auswählen. Der Elektriker hilft bei der ordnungsgemässen Montage Ihrer Badbeleuchtung.

Inspiration & Ideen

Badezimmer-Beleuchtung kreativ umgesetzt

Ein modern beleuchtetes Badezimmer kombiniert mehrere Lichtquellen. Jede dient einer bestimmten Aufgabe. Im Badezimmer platziert man Lichter an der Decke, neben dem Spiegel oder als indirekte Beleuchtung für gemütliche Akzente. Eine Deckenleuchte oder Einbauspots sind unerlässlich für eine helle Badezimmerbeleuchtung. Spiegelleuchten oder Möbelleuchten dagegen ermöglichen guten Sehkomfort für die tägliche Pflege. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten zur Individualisierung der Badbeleuchtung.

Wir weisen darauf hin, dass der Einbau von Leuchten durch einen Elektriker erfolgen muss.

Spiegelleuchten für das Badezimmer

Zur täglichen Pflege-Routine gehört Schminken, Rasieren und Zähneputzen dazu. Damit das Gesicht schattenfrei beleuchtet wird, setzt man Spiegelleuchten ein. Insbesondere die moderne Badbeleuchtung mit LED besitzt über der Lichtquelle einen lichtdurchlässigen Diffusor aus Kunststoff oder Opalglas. Dieser sorgt dafür, dass das Licht nicht blendet und somit bester Sehkomfort für die Badroutine ermöglicht wird.

Deckenbeleuchtung im Bad

Die Deckenbeleuchtung im Bad lässt den Raum grösser und freundlicher wirken und bietet flächendeckende Helligkeit von der Dusche bis zum Waschbecken. Hält man sich im Badezimmer auf, ist die Deckenleuchte fast immer eingeschaltet. Deshalb lohnt es sich besonders, bei dieser Lichtquelle entweder auf fest integrierte LEDs zu setzen oder auf ein LED-Leuchtmittel umzurüsten. Dadurch spart man Energie und Kosten.

Einbauleuchten für das Badezimmer

Einbaustrahler, die in abgehängten Decken installiert werden, sind eine moderne Möglichkeit, das Bad zu beleuchten. Kleinere Bäder wirken durch Einbauleuchten grösser, da sie direkt in die Architektur eingebettet sind und somit keinen Raum beanspruchen. Auch das Innere von Badewanne oder Dusche kann beleuchtet werden, allerdings muss hier darauf geachtet werden, entsprechend IP-geschützte Leuchten auszuwählen.

Möbelleuchten für das Badezimmer

Schrankaufbauleuchten sind eine gute Alternative zur Spiegelbeleuchtung, um Badschränke ganz einfach mit Licht nachrüsten. Möbelleuchten ermöglichen eine angenehme Bereichsbeleuchtung, die für die tägliche Wasch- und Pflegeroutine genutzt werden kann. Dank LED-Lichttechnik sind Schrankaufbauleuchten flach und leicht, sodass sie in der Regel auf beinahe jedem Schrank eingesetzt werden können.

Beleuchtete Spiegel: Multifunktionales Licht fürs Bad

Überaus praktisch und dekorativ sind Badspiegel mit integrierter LED-Technik. Multicolour- und CCT-Funktion bringen zusätzlich Abwechslung für alle Stimmungslagen ins Bad. An leuchtenden Spiegeln erfreuen wir uns nicht nur, wenn sie an der Wand montiert sind. Auch der beleuchtete Tischschminkspiegel ist ein beliebtes Accessoire. Besonders multifunktional wird es, wenn das Ganze inklusive Schminkkoffer den Weg in unsere Wellnessoase findet.

Pendelleuchten rund ums Waschbecken

Eine Pendelleuchte ist für den Bereich rund um den Waschtisch eine Alternative mit Eyecatcher-Qualitäten. Ebenso im Ruhebereich neben der Badewanne entfaltet sie in einem grösseren Wellnessbad ihre Wirkung. Von schlichten Modellen aus Metall oder Glas bis hin zu auffälligen Designs gibt es zahlreiche Optionen, um die Einrichtung des Bades stilvoll zu untermalen. Selbstverständlich sollte die Leuchte so montiert werden, dass sie nicht im Weg hängt.

Praktische Tipps & Zukunft der Badezimmer-Beleuchtung

Moderne Trends in der Badezimmer-Beleuchtung setzen auf smarte Steuerung, minimalistische Designs und nachhaltige LED-Leuchtmittel für ein intelligentes Lichtkonzept Badezimmer.

Smart Home
Individuelles Licht im Badezimmer – mit CCT oder Smart Home

Mit aktivierendem Tageslichtweiss den Tag beginnen und abends ein schlafförderndes, warmweisses Licht im Badezimmer geniessen: Diesen Lichtkomfort erzielt man mit Badleuchten, die sich dimmen lassen und die Lichtfarbe von Tageslichtweiss auf gemütliches Warmweiss wechseln können. Diese sogenannte CCT-Funktion ist in vielen Badleuchten integriert. Eine Alternative sind smarte Lichtquellen, die zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung des Lichtambientes bieten, inklusive Lichtroutinen, die uns ganz automatisch von früh bis spät begleiten – von der morgendlichen Power-Beleuchtung bis zum abendlichen Spa-Modus. Das Nachrüsten einer smarten Beleuchtung beginnt oft ganz einfach mit dem Austausch eines Leuchtmittels.

Wie spare ich im Bad Energie und Kosten?

Längst hat die LED-Lichttechnik traditionelle Lichtlösungen im Bad abgelöst, zum Beispiel die Leuchtstofflampe. LED spart Energie und Kosten, da sie mit weniger Watt mehr Helligkeit (Lumen) erzeugen. Im Vergleich zur Glühlampe sparen LED 90 % Energie ein, was sich innerhalb kürzester Zeit auf der Stromrechnung bemerkbar macht. Die Leuchtmittel müssen seltener oder gar nicht mehr ausgetauscht werden und dank ihrer Schaltfestigkeit macht ein häufiges Ein- und Ausschalten der LED wenig aus. Darüber hinaus enthalten LEDs kein Quecksilber, sodass sie noch bedenkenloser eingesetzt werden können. Bewegungsmelder oder Präsenzmelder steigern zusätzlich die Effizienz.

Welches Licht unter der Dusche?

Bei Dusche und Badewanne müssen Sie auf die richtige Schutzart und geschützte Leuchten achten, um Sicherheit und optimale Ausleuchtung zu gewährleisten. Dusche und Badewanne gelten als Schutzbereich 0 und dürfen nur mit Leuchten ausgestattet werden, die in der IP-Schutzangabe mindestens IP67 aufweisen. Diese Leuchten sind gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt. Leuchten, die direkt über Wanne und Dusche (in Schutzbereich 1) angebracht werden sollen, müssen mindestens strahlwassergeschützt sein - also mindestens IP65 aufweisen. Bitte achten Sie darauf, dass die Montage von Badleuchten in der Dusche wie auch in anderen Bereichen immer von einem Elektriker durchgeführt wird.

Grundlagen & Planung

für das Lichtkonzept Badezimmer

Eine professionelle Lichtplanung im Badezimmer verwandelt Ihr Bad in einen Raum voller Funktion, Sicherheit und Wohlfühlatmosphäre. Ob klassisch, modern oder luxuriös – das richtige Lichtkonzept macht den Unterschied.

Wichtigste Tipps im Überblick

  • Frühzeitig planen
  • Grund-, Funktions- und Stimmungslicht kombinieren
  • IP-Schutzarten beachten
  • Flexible & smarte Steuerung nutzen

FAQ: Häufig gestellte Fragen über Badbeleuchtung

Wie viel Lumen braucht man im Bad?

Welche Lichtfarbe ist für den Spiegel ideal?

Welches Licht für morgens und abends?

Wie viel LED-Spots pro m² Bad?

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